Liebe Brüder und Schwestern in Christus,
die Christenheit befindet sich auf dem Weg zur Feier der Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Dies soll uns unsere vorweihnachtliche Fastenzeit, die bald anbricht, in Erinnerung rufen und uns geistlich darauf vorbereiten. Es ist eine Zeit des freudigen Erwartens, die kirchlich sehr intensiv durch das Gedächtnis mehrerer heiliger Männer und Frauen, etwa der heiligen Katharina, der heiligen Barbara, des heiligen Sabbas oder des heiligen Nikolaus von Myra, im Gottesdienst und in der Gemeinde erlebt wird. Wir gedenken jener Männer und Frauen, die ihr Leben für Gott und ihre Mitmenschen geopfert und damit Zeugnis von ihrer tätigen Liebe abgelegt haben.
Doch nicht nur im Gottesdienst kommen die Menschen in diesen Tagen zusammen; auch das gesamte gesellschaftliche Leben, besonders hier in Deutschland, fördert ein Miteinander der Menschen in dieser dunklen Jahreszeit.
Andererseits hindern uns die täglich steigenden Zahlen der durch das Corona-Virus infizierten Menschen derzeit daran, jene Freiheit zu genießen, zu der wir geschaffen sind: tatsächlich eine Koinonia, eine Gemeinschaft zu bilden.
Was wir im vorigen Winter erlebt haben, wollen wir dieses Jahr nicht noch einmal erfahren. Dafür sollen wir alle Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus einhalten und uns impfen lassen. Dieses Virus wird nicht von allein aus der Welt verschwinden; nein, wir müssen ihm aktiv mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, entgegenwirken – und aktuell scheint das Impfen das beste unter ihnen zu sein.
In vollem Bewusstsein unserer Verantwortung vor Gott für die Gläubigen, die er uns anvertraut hat, rufen wir Sie auf und bitten Sie inständig, sich impfen zu lassen. Unser dringlicher Appell gilt gewiss nicht nur den orthodoxen Christinnen und Christen, sondern jedem Menschen; denn das Corona-Virus unterscheidet nicht zwischen Volks- oder Religionszugehörigkeit. Die Impfung soll ja nicht nur uns selbst schützen, sondern ist auch ein Akt der Nächstenliebe gegenüber unseren Mitmenschen. Und es ist unsere Pflicht, diese Nächstenliebe tätig zu zeigen, treu dem Gebot unseres Herrn, der bald wieder geboren wird: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk 12,31)
Nürnberg, den 11.11.2021
Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Exarchat von Zentraleuropa
Metropolit Dr. h.c. Augoustinos von Deutschland, Exarch von Zentraluropa
Bischof Vasilios von Aristi
Bischof Evmenios von Lefka
Bischof Bartholomaios von Arianz
Bischof Emmanuel von Christoupolis
Bischof Ambrosius von Argyroupolis
Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie für Deutschland und Mitteleuropa
Metropolit Dr. Isaak von Deutschland und Mitteleuropa
Serbische Orthodoxe Diözese von Düsseldorf und Deutschland
Bischof Dr. Grigorije von Düsseldorf und Deutschland
Bischof Dr. Jovan von Hum
Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
Metropolit Dr. Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
Weihbischof Dr. Sofian von Kronstadt
Eure Eminenz Metropolit Augoustinos,
Eure Exzellenz Bischof Vasilios,
Eure Exzellenz Bischof Evmenios,
Eure Exzellenz Bischof Bartholomaios,
Eure Exzellenz Bischof Emmanuel, und
Eure Exzellenz Bischof Ambrosius,
ich danke Ihnen für die öffentliche Aufforderung zur Corona Impfung. Auch für mich ist es wahrhaftig ein Akt der Nächstenliebe.
Ich hoffe sehr, Ihr Appell wird in allen Kirchengemeinden verlesen. Vielleicht geht sogar der eine oder andere Hochwürden einen weiteren Schritt und organisiert Impfungen vor Ort.
Danke für Ihre geistige Klarheit und Ihren Mut.
Eleni Papigkiotis, Frankfurt am Main