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Hirtenbrief/Ποιμαντική εγκύκλιος

an die Geistlichen und Gläubigen der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland

Liebe orthodoxe Gläubigen Deutschlands, unsere Mutterkirche, das Ökumenische Patriarchat, hat am Mittwoch, dem 11. März 2020 folgende Verlautbarung herausgegeben: "Die Heilige Synode des Ökumenischen Patriarchats trat unter dem Vorsitz Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios zusammen und befasste sich ausführlich auch mit der durch das Covid-19-Virus (Coronavirus) entstandenen Lage; sie stellt dazu im Geiste pastoraler Verantwortung folgendes fest: a) Trotz der ernsten Situation empfehlen wir Besonnenheit, Geduld und das Vermeiden jeglicher Panik. b) Unsere Kirche respektierte stets und respektiert die medizinische Wissenschaft. Daher fordern wir alle Gläubigen auf, die Gesundheitshinweise der Weltgesundheitsorganisation sowie die Empfehlungen und Anordnungen der staatlichen Behörden der jeweiligen Staaten zu beachten. c) Das Ökumenische Patriarchat spricht allen, die aufopferungsvoll in den verschiedenen Bereichen der Medizin, Pflege und Forschung tätig sind, damit diese neue Pandemie bewältigt und geheilt werden kann, seinen Dank aus. d) Das Ökumenische Patriarchat, die Heilige Große Kirche Christi, weiß aus seiner zweitausendjährigen Erfahrung, dass die Heilige Kommunion „das Gegenmittel gegen das Sterben“ ist und bleibt der orthodoxen Lehre über die Heilige Eucharistie treu. e) Es versteht sich von selbst, dass der Glaube an Gott, der als Transzendierung und nicht als Aufhebung der menschlichen Vernunft verstanden wird, und das Gebet den spirituellen Kampf der Christen stärken. Daher fordert die Mutterkirche von Konstantinopel ihre geistlichen Kinder in der ganzen Welt auf, ihre Gebete zu intensivieren, damit durch die Kraft und Erleuchtung Gottes diese derzeitige Heimsuchung überwunden werden kann." Aufgrund dieser Verlautbarung sowie der Empfehlungen der Regierungsstellen unseres Landes sieht sich die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland in der Pflicht, folgende Maßnahmen zu ergreifen, welche die Ausbreitung des neuen Virus bekämpfen sollen und zunächst bis zum 11. April 2020 gelten: 1) Außer den Gottesdiensten werden sämtliche Gemeindeveranstaltungen (Versammlungen nach dem Gottesdienst, Erwachsenen- und Jugendbegegnungen und kulturelle Veranstaltungen) abgesagt. 2) Insbesondere, was die Feier des 25. März (Nationalfeiertag) betrifft, werden nur die Göttliche Liturgie und die Doxologie und keinerlei sonstige Veranstaltungen stattfinden. Hier werden insbesondere die örtlichen Vereine gebeten, diese gemeinsame Anstrengung zu unterstützen und alle geplanten Veranstaltungen abzusagen. 3) Jene Gläubigen, die Krankheitssymptome aufweisen, sowie jene, die besonders gefährdet sind, werden, um ihre eigene Gesundheit und jene ihrer Mitmenschen zu schützen, gebeten, in sogenannter freiwilliger Quarantäne zuhause zu bleiben. 4) Um die Ausbreitung des neuen Virus einzugrenzen, werden weiterhin alle Gläubigen gebeten, innerhalb und außerhalb der Kirchen auf die ansonsten bei uns üblichen Umarmungen und das Händeschütteln zu verzichten. Deshalb wird vorübergehend auch die Austeilung des gesegneten Brotes (Antidoron) am Ende der Göttlichen Liturgie anders gestaltet: die Gläubigen werden es sich beim Verlassen der Kirche selbst abholen, um die Wahrscheinlichkeit, dass der Priester, der täglich mit vielen Menschen in Kontakt ist, die Krankheit überträgt, zu verringern. In Gehorsam gegenüber der Mutterkirche von Konstantinopel fordere ich alle orthodoxen Gläubigen in Deutschland auf und bitte sie, ihre Gebete zu verstärken, damit diese neu aufgetretene Pandemie bald mit der Hilfe und der Erleuchtung Gottes überwunden werde.

Bonn 13. März 2020 In väterlicher Liebe Euer + Metropolit Augoustinos von Deutschland





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