des Metropoliten von Deutschland und Exarchen von Zentraleuropa
Augoustinos
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Liebe orthodoxe Christen in Deutschland!
Heute am ersten Tag des neuen Jahres, an dem unsere Kirche auch das Fest des Hl. Basilius des Großen begeht, wird jene Göttliche Liturgie gefeiert, die den Namen dieses heiligen Erzbischofs von Cäsarea in Kappadokien trägt. Nur zehnmal im Jahr wird diese Liturgie gefeiert. Die Gebete dieses Gottesdienstes sind von besonderer Schönheit. Lasst uns also das neue Jahr mit einem Auszug aus jenem ihrer Gebete beginnen, das unmittelbar nach der Wandlung der heiligen Gaben gesprochen wird.
"Wir bitten Dich auch: Gedenke, Herr, Deiner Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, die sich von einem Ende des Erdkreises zum anderen erstreckt; befriede sie, die Du durch das kostbare Blut Deines Christus erworben hast.
Gedenke, Herr, derer, die Gutes wirken in Deinen heiligen Kirchen und die der Armen gedenken. Vergilt ihnen mit Deinen reichen und himmlischen Gnadengaben. Gnädig schenke ihnen für Irdisches Himmlisches, für Zeitliches Ewiges und für Vergängliches Unvergängliches.
Gedenke, Herr, des ‹vor Dir› stehenden Volkes und derer, die aus guten Gründen abwesend sind, und erbarme Dich ihrer und unser nach der Fülle Deines Erbarmens. Fülle ihre Kammern mit allem Gutem, bewahre ihre Ehen in Frieden und Einmütigkeit; nähre die Kinder; erziehe die Jugend; stütze das Alter; tröste die Kleinmütigen; sammle die Verstreuten; führe die Irrenden zurück und vereinige sie mit Deiner Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche.
Reise mit den Reisenden; den Witwen stehe bei; beschütze die Waisen; befreie die Gefangenen und heile die Kranken. Gedenke, o Gott, derer, die sich vor Gericht, in Zwangsarbeit, in Verbannung, in bitterer Knechtschaft, in allerlei Bedrängnis, Not und Widrigkeit befinden, und aller, die Deiner großen Barmherzigkeit bedürfen, der uns Liebenden und der uns Hassenden, und aller, die uns Unwürdigen aufgetragen haben, für sie zu beten.
Gedenke, Herr, unser Gott, auch Deines ganzen Volkes, ergieße auf alle Dein reiches Erbarmen und gewähre allen das zur Errettung Erflehte. Auch derer, die wir aus Unkenntnis oder Vergesslichkeit oder wegen der Fülle der Namen nicht erwähnt haben, gedenke Du selbst, o Gott, der Du eines jeden Alter und Namen weißt und einen jeden kennst vom Schoße seiner Mutter an.
Denn Du, Herr, bist die Hilfe der Hilflosen, die Hoffnung der Hoffnungslosen, der Erretter der vom Sturm Bedrängten, der Hafen der Schifffahrenden und der Arzt der Kranken. Du selbst werde allen alles, der Du einen jeden kennst, sein Flehen, sein Haus und seinen Bedarf. Bewahre, Herr, diese Stadt, in der wir wohnen, jede Stadt und alles Land vor Hunger, Seuche, Erdbeben, Überschwemmung, Feuer, Schwert, Einfall fremder Völker und Bürgerkrieg.
Suche uns heim in Deiner Milde, Herr, und erscheine uns in Deinem reichen Mitleid. Schenke uns günstige und gedeihliche Witterung und gewähre der Erde sanften Regen zur Fruchtbarkeit, segne den Jahreskranz Deiner Milde. Uns alle nimm auf in Dein Königtum und erweise uns als Kinder des Lichtes, als Kinder des Tages. Schenke uns Deinen Frieden und Deine Liebe, Herr, unser Gott. Denn alles hast Du uns vergolten."
Diese Worte des Heiligen beten wir bei jeder Liturgie, die seinen Namen trägt, und selbstverständlich stellt sich uns die Frage: was würde der Heilige HEUTE in Zeiten der Pandemie sagen und tun. Die Antwort auf diese Frage ist einfach, denn aus der Lebensbeschreibung des Heiligen wissen wir, wie er sich – neben so vielen anderen gottgefälligen Werken – um die Kranken seiner Zeit gekümmert hat. In seiner Christus nachfolgenden Liebe hat er sich sogar um die unheilbar erkrankten Leprakranken gekümmert, die er ganz persönlich selbst pflegte, obwohl diese Seuche damals als ansteckend und unheilbar galt. Zum Gebet für die Kranken, wie wir es soeben gehört haben, kam also die tätige Fürsorge, die solidarische und geschwisterliche Liebe und die von Herzen kommende Tröstung der Erkrankten und Hinterblienenen. Und genau darin besteht auch unser Auftrag, auch – und ganz besonders im neuen Jahr!
Mit dem hl. Basilius als Vorbild für unser Leben wünsche ich Euch von ganzem Herzen ein gesegnetes neues Jahr!
Bonn, 1. Januar 2022
Euer Metropolit
+ Augoustinos von Deutschland
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