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Osterbotschaft 2023

des Metropoliten Augoustinos von Deutschland,

Exarchen von Zentraleuropa


* * *


Liebe orthodoxe Christen in Deutschland!

Jetzt haben wir das heilige Osterfest erreicht. Heute feiern wir die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, der uns das Leben schenkt; das einzig wahre Leben. Drei Dinge finden nun üblicherweise statt: die Feier der Auferstehung, der Morgengottesdienst und die österliche Göttliche Liturgie. Allerdings kann es in jenen Kirchengemeinden, wo ein Pfarrer für mehrere Orte zuständig ist, zu Abweichungen von der eigentlichen Ordnung unserer Kirche kommen.


Alles beginnt mit der Einladung des Priesters, das einzigartige Licht zu empfangen, das niemals untergeht, und den Urheber dieses Lichts, unseren Herrn Jesus Christus, der von den Toten auferstanden ist, zu verherrlichen. Μit brennenden Kerzen in der Hand ziehen wir dann hinaus vor die Kirche. Nachdem wir die Lesung aus dem Markusevangelium gehört haben, das uns berichtet, wie die Auferstehung Christi stattfand, singen wir zum ersten Mal den Siegeshymnus „Christus ist auferstanden von den Toten, den Tod hat er durch den Tod zertreten und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.˝ Wir singen diesen Hymnus alle gemeinsam, und das nicht nur einmal, sondern zehnmal, weil noch nie eine freudigere Botschaft als diese auf Erden gehört wurde. Wir werden darum nicht müde, sie zu wiederholen, da sie einen jeden von uns betrifft.


Wenn wir dann in die Kirche zurückkehren, wird eine Reihe wunderschöner Hymnen gesungen, die ebenfalls vom Licht und der Freude der Auferstehung geprägt sind. Sie helfen uns, dieses einzigartige Ereignis persönlich zu erfahren und mit reinem Herzen den Herrn der Herrlichkeit zu loben. Der Morgengottesdienst endet mit der Verlesung der sogenannten Katechetischen Rede des heiligen Johannes Chrysostomus. Dies ist ein kurzer Text, der die Bedeutung und die Kraft der Auferstehung erklärt, die großzügig und bedingungslos allen geschenkt wird, die ihre Bedeutung verstehen und daran teilhaben möchten, ungeachtet ihrer eigenen Unvollkommenheit.


Die Göttliche Liturgie beginnt dann wieder mit dem Siegeshymnus „Christus ist auferstanden von den Toten“. Und wieder singen wir diesen Hymnus zehnmal; bis die unvergleichliche Freude darüber, dass der Tod nicht mehr das letzte Wort hat, mitten in unsere Herzen dringt. Es folgen die Schriftlesungen: die erste aus der Apostelgeschichte, die uns berichtet, was der Herr nach der Auferstehung bis zu seiner Himmelfahrt getan hat, und die zweite aus dem Johannesevangelium, die in wenigen Versen Gottes wunderbaren Plan zur Rettung der Menschen zusammenfasst; ein Plan, in dessen Mittelpunkt die Menschwerdung Jesu Christi, des Logos, steht. Er ist das Leben und das Licht der Menschen und von Ihm allein kommen Gnade und Wahrheit.


Die Göttliche Liturgie geht weiter, bis wir eingeladen werden, den Leib und das Blut Christi zu empfangen. Währenddessen wird der Hymnus gesungen: „Empfangt den Leib Christi, kostet vom Quell der Unsterblichkeit!“ Denn in der heiligen Kommunion kosten wir, wie es in dem Hymnus heißt, von dieser Quelle der Unsterblichkeit, empfangen wir den Sieg über den Tod. Der Gottesdienst endet schließlich mit einem Dialog zwischen dem Priester und den Gläubigen.Dreimal ruft er aus: „Christus ist auferstanden“, und dreimal antwortet man: „Er ist wahrhaft auferstanden“. Noch einmal verkündet der Priester: „Ehre sei Seiner Auferstehung am dritten Tag“, woraufhin das Volk antwortet: „Wir verehren Seine Auferstehung am dritten Tag“.


Liebe orthodoxe Christen in Deutschland,

ich habe Euch hier in aller Kürze die schöne Abfolge der Feier der Osternacht geschildert. Jetzt lade ich Euch ein und bitte Euch: Wendet Euch nicht ab von unserem Herrn, um schon dann, wenn das erste Mal „Christus ist auferstanden“ gesungen wird, schnell nach Hause zurückzukehren. Bleibt bis zum Ende des Gottesdienstes, damit wir uns alle gemeinsam an diesem „Fest der Feste“ erfreuen können. Folgen wir zuerst der Einladung an den heiligen Tisch des Auferstandenen und setzen wir uns erst danach an den festlich gedeckten Tisch in unseren Häusern. So zeigen wir, dass wir verstanden haben, was für ein unglaubliches Geschenk Gott uns gemacht hat. So werden diese Osternacht und alle Tage unseres Lebens gesegnet sein. Dies ist mein väterlicher Wunsch für Euch alle. In diesem Sinne wünsche ich allen ein Gesegnetes Osterfest!


Euer Metropolit


† Augoustinos von Deutschland

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