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Weihnachtsbotschaft 2025

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    Administrator
  • vor 9 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

des Metropoliten von Deutschland und Exarchen von Zentraleuropa

Augoustinos

 

   

 

„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden

und den Menschen Wohlgefallen.“

(Lk 2,14)

 

Liebe orthodoxe Christen in Deutschland,


in der Stille des Winters, wenn die Tage kürzer werden und die Nächte endlos scheinen, kommt Weihnachten – nicht als ein Fest unter vielen oder als ein weiterer Anlass für Ferien, sondern als eine heilige Einladung: das Tempo unseres Lebens zu verlangsamen, uns an das zu erinnern, was in Bethlehem geschah, und der zeitlosen Schönheit dieses Ereignisses zu erlauben, erneut in unser Leben zu treten. So sehen wir die Hirten, die in der Nacht wachen, den Himmel, der sich öffnet und die Engel, die singen; wir sehen ein Kind, das in eine Krippe gelegt wird, weil es keinen Platz anderswo gab.


Es ist eine Geschichte, die uns allen vertraut ist, und doch erleben wir sie jedes Jahr anders. Manchen bringt sie Freude; anderen ein Gefühl von Nostalgie oder sogar etwas Melancholie. Aber allen von uns offenbart sie diese Wahrheit: Gott begegnet uns nicht in Situationen der Vollkommenheit, sondern in Momenten der Not oder unserer Schwäche. Als Christus geboren wurde, gab es keinen Palast, keinen Komfort, keine Pracht — nur Stroh, Kälte und den ruhigen Atem der Tiere im Stall. Und doch – dort nahm der Herr der Herrlichkeit Wohnung! Und das, was diesen Moment heilig machte, war nichts anderes als die Gegenwart Gottes an diesem Ort.


Das ist das Wunder von Weihnachten: das Unendliche und Unzugängliche wurde vertraut und zugänglich. Im Mittelpunkt von Weihnachten steht genau dieses Geheimnis: Gott wurde Mensch — sanft und demütig — damit auch der Mensch auf dieselbe Weise, sanft und demütig, wenn er es will, aus Gnade göttlich werde. Die Weihnachtsgeschichte betrifft also nicht nur etwas, das einst in Bethlehem geschah — sie betrifft alles, was geschieht, wenn die Liebe statt der Macht die Demut wählt, statt der Selbstdarstellung die unaufdringliche Anwesenheit, statt des Urteilens oder sogar Verurteilens das Mitgefühl, statt der Gleichgültigkeit den Beistand.


Wenn wir also die Krippe auf der Weihnachtsikone betrachten, blicken wir nicht nur zurück auf ein fernes Ereignis – wir schauen und spüren ein Geheimnis in uns. Derselbe Christus, der in Bethlehem geboren wurde, möchte erneut in uns geboren werden: in unserer Liebe, in unserer Vergebung und im Mut, in einer verwirrten Welt Hoffnung zu schöpfen.


Weihnachten erinnert uns daran, dass das Heilige nicht immer in Pracht und Prunk erscheint. Meistens kommt es verborgen im Einfachen und Alltäglichen zu uns: im Lächeln eines Neugeborenen, in einer stillen guten Tat, im Mut, die Wunden unserer Welt, die unter die Räuber gefallen ist, zu verbinden. Und wie die Engel den Frieden auf Erden verkündeten, so beginnt auch dieser Friede dort, wo Christus angenommen wird: sei es in einer Krippe, in unserer Kirche, in unserem Zuhause oder in unserem eigenen Herzen.


Wenn also die Lieder gesungen und die Geschenke ausgepackt sind, lasst uns an diesem Weihnachtsfest unsere Herzen weit für Christus öffnen – so weit, wie wir nur können, wie jene Krippe, die Ihn aufnahm. Lassen wir Raum entstehen, dort wo die Welt sagt, es gebe keinen. Und entdecken wir in den geringsten und einfachsten Personen und Dingen, dass die Schönheit – die Christus selbst ist! – die Welt retten wird.

Gesegnete Weihnachten!

 

Bonn, am 25. Dezember 2025

 

Euer Metropolit

 

+ Augoustinos von Deutschland

 
 
 

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